Cannabis auf Rezept: So stark stiegen die Importe nach Deutschland in den letzten drei Jahren

Cannabis auf Rezept: So stark stiegen die Importe nach Deutschland in den letzten drei Jahren

7. September 2025Rogheyeh Hajy

Seit der Einführung von Cannabis auf Rezept in Deutschland im Jahr 2017 hat sich die medizinische Versorgung mit Cannabisblüten und -extrakten rasant entwickelt. Was zunächst als Nischenlösung für wenige schwerkranke Patienten gedacht war, hat sich in den letzten Jahren zu einem bedeutenden Bestandteil der medizinischen Therapie entwickelt. Immer mehr Ärzte verschreiben medizinisches Cannabis, und die Zahl der Patienten, die Cannabisblüten oder Cannabisextrakte erhalten, steigt kontinuierlich.

Mit der wachsenden Nachfrage sind auch die Cannabis Importe nach Deutschland deutlich gestiegen. Da die inländische Produktion bisher nicht ausreicht, ist Deutschland stark auf Lieferungen aus Ländern wie Kanada, den Niederlanden, Portugal oder Dänemark angewiesen. Dieser Trend macht Deutschland heute zu einem der größten Importmärkte für medizinisches Cannabis weltweit.

Ziel dieses Artikels ist es, die Importzahlen der letzten drei Jahre detailliert zu analysieren und deren Bedeutung für Patienten, Ärzte und Politik einzuordnen. Dabei werden nicht nur die reinen Daten betrachtet, sondern auch die Herausforderungen der Versorgung, die rechtlichen Rahmenbedingungen sowie die gesellschaftlichen und gesundheitspolitischen Auswirkungen von Cannabis auf Rezept in Deutschland.

Rechtlicher Rahmen

Gesetzeslage seit 2017: Cannabis als Medizin


Mit der Gesetzesänderung im März 2017 wurde Cannabis als Medizin in Deutschland offiziell zugelassen. Grundlage ist §31 Abs. 6 SGB V, der es Ärzten ermöglicht, Patienten mit schwerwiegenden Erkrankungen Cannabisblüten oder -extrakte zu verschreiben, wenn eine andere Therapie nicht ausreichend wirkt. Damit wurde ein rechtlicher Rahmen geschaffen, der Cannabis aus der Nische heraus in die reguläre medizinische Versorgung führte.

Verschreibung nur auf Betäubungsmittelrezept (BtM-Rezept)


Cannabis zählt nach wie vor zu den Betäubungsmitteln. Daher darf es ausschließlich auf einem Betäubungsmittelrezept (BtM-Rezept) verschrieben werden.

  • Ärzte müssen strenge Dokumentationspflichten erfüllen.

  • Die Verschreibung ist auf bestimmte Indikationen wie chronische Schmerzen, Spastiken bei Multipler Sklerose oder therapieresistente Epilepsien ausgerichtet.

  • Auch Cannabisblüten und standardisierte Extrakte fallen unter diese Regelung.

Rolle von Krankenkassen und Genehmigungen


Ein zentrales Element der gesetzlichen Regelung ist die Kostenübernahme durch die gesetzlichen Krankenkassen.

  • Voraussetzung ist, dass der Patient an einer schwerwiegenden Erkrankung leidet und andere Therapien ausgeschöpft sind.

  • Die Krankenkassen müssen die Kosten in der Regel vor Beginn der Therapie genehmigen.

  • In der Praxis kommt es jedoch häufig zu Ablehnungen oder Verzögerungen, was für Patienten und Ärzte eine zusätzliche Belastung darstellt.

Einschränkungen und aktuelle Diskussionen


Trotz des Fortschritts durch die Gesetzesänderung bleibt der Zugang zu Cannabis auf Rezept in Deutschland eingeschränkt:

  • Viele Ärzte zögern weiterhin bei der Verschreibung, da sie rechtliche Unsicherheiten und bürokratischen Aufwand fürchten.

  • Patienten berichten von regionalen Unterschieden beim Zugang und von Schwierigkeiten bei der Kostenübernahme.

  • Politisch wird diskutiert, wie der Zugang vereinfacht und die Inlandsproduktion gestärkt werden kann, um die Abhängigkeit von Importen zu verringern.

Entwicklung der Importe

Cannabis-Importe nach Deutschland 2017–2025


Jahr Importmenge (ca.) Quelle
2017 1,2 Tonnen BfArM
2018 3,1 Tonnen BfArM
2019 8,1 Tonnen BfArM
2020 11,7 Tonnen International CBC
2021 20,8 Tonnen International CBC
2022 24,9 Tonnen International CBC
2023 31,4 Tonnen International CBC
2024 70 Tonnen International CBC
2025 >150 Tonnen International CBC

Wichtigste Herkunftsländer


Die starke Abhängigkeit von Importen zeigt sich auch an den Herkunftsländern:

  • Kanada: einer der größten Lieferanten, mit langjähriger Expertise im medizinischen Cannabisanbau.

  • Niederlande: seit Jahrzehnten Produzent von Cannabis für medizinische Zwecke, wichtigster Partner der deutschen Apotheken.

  • Portugal: in den letzten Jahren zu einem zentralen Exportland geworden, da das Land über große Produktionskapazitäten verfügt.

  • Dänemark: investiert stark in den legalen Cannabisanbau und liefert zunehmend nach Deutschland.

Zusätzlich gewinnen Australien und Spanien an Bedeutung, die ihre Exportmärkte für Europa ausbauen.

Gründe für den starken Anstieg


Der deutliche Anstieg der Cannabisimporte nach Deutschland hat mehrere Ursachen:

  1. Steigende Patientenzahlen: Immer mehr Ärzte verschreiben Cannabis auf Rezept, insbesondere bei chronischen Schmerzen und neurologischen Erkrankungen.

  2. Unzureichende Eigenproduktion: Obwohl Deutschland seit 2021 begrenzte Mengen Cannabis im Inland anbaut, reicht die Produktion (ca. 2–3 Tonnen pro Jahr) bei weitem nicht aus, um die Nachfrage zu decken.

  3. Wachsende Akzeptanz: Sowohl in der Medizin als auch in der Gesellschaft steigt die Akzeptanz für Cannabis als Arzneimittel, was die Nachfrage weiter befeuert.

  4. Politische Entwicklungen: Die Diskussion um eine Legalisierung von Freizeit-Cannabis lenkt zusätzliche Aufmerksamkeit auf das Thema und beeinflusst auch den medizinischen Markt.

Medizinische Anwendung und Nachfrage

Hauptindikationen für Cannabis auf Rezept


Seit der Gesetzesänderung 2017 können Ärzte in Deutschland medizinisches Cannabis bei bestimmten Krankheitsbildern verschreiben. Zu den am häufigsten dokumentierten Indikationen gehören:

  • Chronische Schmerzen: z. B. neuropathische Schmerzen, Tumorschmerzen oder Fibromyalgie.

  • Multiple Sklerose (MS): insbesondere zur Behandlung von Spastiken.

  • Epilepsie: bei therapieresistenten Formen, wenn herkömmliche Medikamente nicht ausreichend wirken.

  • Appetitlosigkeit und Übelkeit: insbesondere bei Krebs- und HIV-Patienten im Rahmen der Chemotherapie oder antiretroviralen Behandlung.

Darüber hinaus wird Cannabis auf Rezept auch bei Tourette-Syndrom, Angststörungen oder posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) erprobt, jedoch seltener verschrieben.

Verschreibungszahlen und Patientenzuwachs


Die Zahl der Patienten, die in Deutschland Cannabis auf Rezept erhalten, ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen:

  • 2017, im ersten Jahr nach Gesetzesänderung, waren es nur einige tausend Verschreibungen.

  • 2021 wurde die Zahl der Cannabispatienten bereits auf über 100.000 geschätzt.

  • Bis 2024 ist die Zahl weiter gestiegen, da Ärzte Cannabis zunehmend als ergänzende Therapieoption anerkennen.

Die wachsende Nachfrage spiegelt sich auch in den stark steigenden Cannabisimporten wider, die die Versorgung absichern sollen.

Unterschiede zwischen Cannabisblüten und Extrakten


In der medizinischen Praxis werden sowohl Cannabisblüten als auch standardisierte Extrakte verschrieben:

  • Cannabisblüten: werden meist in Vaporizern inhaliert, da so eine schnelle Wirkung erzielt wird. Sie bieten Flexibilität, da verschiedene Sorten unterschiedliche THC- und CBD-Gehalte aufweisen.

  • Cannabisextrakte: liegen in Tropfen- oder Kapselform vor und sind standardisiert, was eine genauere Dosierung ermöglicht. Sie werden vor allem für chronische Therapien eingesetzt.

Ärzte bevorzugen häufig Extrakte bei stabiler Langzeittherapie, während Blüten bei schnell wirksamen Bedarfsanwendungen eingesetzt werden.

Rolle von THC vs. CBD in der medizinischen Versorgung


Die Wirkung von Cannabis hängt stark vom Verhältnis der beiden Haupt-Cannabinoide ab:

  • THC (Tetrahydrocannabinol): wirkt analgetisch, appetitanregend, muskelentspannend – ist aber auch psychoaktiv. Es wird gezielt bei Schmerzen, Spastiken und Appetitlosigkeit eingesetzt.

  • CBD (Cannabidiol): wirkt entzündungshemmend, krampflösend und angstlösend, ohne psychoaktive Effekte. Besonders bei Epilepsie und Angststörungen spielt es eine wichtige Rolle.

Viele moderne Cannabistherapien setzen auf eine Kombination von THC und CBD, um die Wirkung zu verstärken und Nebenwirkungen abzumildern

Herausforderungen im Markt

Abhängigkeit von Importen


Deutschland ist nach wie vor stark von Cannabisimporten abhängig, da die Eigenproduktion im Inland sehr gering ist. Seit 2021 dürfen zwar auch in Deutschland begrenzte Mengen angebaut werden, doch diese liegen bei lediglich 2–3 Tonnen pro Jahr – zu wenig, um den wachsenden Bedarf zu decken. Zum Vergleich: Allein 2023 wurden über 25 Tonnen Cannabisblüten importiert. Die Abhängigkeit von ausländischen Lieferanten (Kanada, Niederlande, Portugal, Dänemark) macht den deutschen Markt anfällig für Lieferprobleme und Preisschwankungen.

Lieferengpässe und Auswirkungen auf Patienten


Ein wiederkehrendes Problem sind Lieferengpässe, die sowohl durch Produktionsschwierigkeiten als auch durch Exportbeschränkungen in den Herkunftsländern entstehen können.

  • Für Patienten bedeutet dies, dass verschiedene Sorten oft nicht verfügbar sind.

  • Häufig müssen Ärzte kurzfristig auf andere Cannabissorten ausweichen, die ein anderes THC- oder CBD-Profil haben.

  • Das führt zu Therapieunterbrechungen, Dosierungsproblemen und einer sinkenden Behandlungsqualität.

Preisentwicklung und Erstattung durch Krankenkassen


Die Kosten für medizinisches Cannabis sind in Deutschland nach wie vor hoch:

  • Der Apothekenverkaufspreis liegt bei 20–25 € pro Gramm, je nach Sorte und Anbieter.

  • Im internationalen Vergleich ist Deutschland damit einer der teuersten Märkte.

  • Zwar übernehmen gesetzliche Krankenkassen in vielen Fällen die Kosten, jedoch nur nach Einzelfallprüfung. Ablehnungen führen dazu, dass Patienten ihre Therapie oft selbst finanzieren müssen – was für viele nicht dauerhaft möglich ist.

Probleme für Ärzte bei Verschreibung und Dokumentation


Auch für Ärzte ist Cannabis auf Rezept mit Hürden verbunden:

  • Die Verschreibung erfolgt ausschließlich über ein Betäubungsmittelrezept (BtM-Rezept), das zusätzliche bürokratische Auflagen mit sich bringt.

  • Ärzte müssen die Indikation genau begründen und eine Dokumentation über den Therapieverlauf führen.

  • Viele Mediziner fürchten rechtliche Unsicherheiten oder Regressforderungen der Krankenkassen, wenn die Genehmigung zur Kostenübernahme verweigert wird.

  • Dadurch sind zahlreiche Ärzte zurückhaltend, was die flächendeckende Versorgung von Patienten erschwert.

Internationale Perspektive

Vergleich mit anderen Ländern


Der Umgang mit medizinischem Cannabis variiert weltweit erheblich:

  • Kanada: gilt als Vorreiter in der Legalisierung. Bereits 2001 wurde medizinisches Cannabis zugelassen, seit 2018 ist auch Freizeit-Cannabis legal. Kanada ist heute einer der größten Produzenten und Exporteure von Cannabisprodukten weltweit.

  • Israel: betreibt seit den 1960er-Jahren intensive Forschung zu Cannabis und Cannabinoiden. Das Land gilt als Innovationszentrum, insbesondere in den Bereichen klinische Studien, Cannabis-Genetik und neue Darreichungsformen.

  • USA: Hier ist medizinisches Cannabis in über 30 Bundesstaaten legal, während es auf Bundesebene weiterhin verboten ist. Der Markt ist stark fragmentiert, mit enormer wirtschaftlicher Bedeutung in einzelnen Staaten wie Kalifornien oder Colorado.

Exportstrategien von Produzentenländern


Einige Länder haben ihre Cannabisproduktion gezielt für den Export ausgebaut:

  • Kanada und die Niederlande sind die ältesten und wichtigsten Lieferanten für Europa.

  • Portugal hat sich durch günstige klimatische Bedingungen und flexible Gesetzgebung als zentraler Produktionsstandort etabliert.

  • Dänemark setzt auf industrielle Indoor-Produktion, um qualitativ hochwertige medizinische Cannabisblüten für den Export bereitzustellen.

  • Auch Australien und Uruguay bauen ihre Exporte nach Europa aus, um vom wachsenden Markt zu profitieren.

Diese Länder haben erkannt, dass die Nachfrage in Europa – und insbesondere in Deutschland – auf lange Sicht nur durch internationale Lieferketten gedeckt werden kann.

Deutschland als einer der größten Importmärkte weltweit


Deutschland ist mittlerweile der größte europäische Markt für medizinisches Cannabis und einer der größten weltweit.

  • Durch die Gesetzesänderung von 2017 ist der Zugang für Patienten stark vereinfacht worden.

  • Die Nachfrage wächst kontinuierlich, während die Eigenproduktion im Inland begrenzt bleibt.

  • Mit Importen von über 30 Tonnen Cannabisblüten im Jahr 2023 und einer Prognose von über 70 Tonnen im Jahr 2024 hat sich Deutschland zu einem Schlüsselmarkt für internationale Produzenten entwickelt.

Damit ist Deutschland nicht nur ein wichtiger Absatzmarkt, sondern auch ein strategisches Ziel für Exporteure, die langfristig von der hohen Nachfrage profitieren wollen.

Gesellschaftliche und politische Dimension

Öffentliche Wahrnehmung von medizinischem Cannabis


Die gesellschaftliche Einstellung zu medizinischem Cannabis in Deutschland hat sich seit 2017 stark verändert. Während Cannabis lange Zeit ausschließlich mit Freizeitkonsum und Illegalität verbunden wurde, gilt es heute zunehmend als seriöse Therapieoption.

  • Patientenberichte über verbesserte Lebensqualität bei chronischen Krankheiten tragen zur wachsenden Akzeptanz bei.

  • Medienberichterstattung über Cannabis als Rezeptmedizin hat das Bewusstsein in der Bevölkerung geschärft.

  • Trotzdem bestehen weiterhin Vorurteile und Skepsis, insbesondere im Vergleich zu klassischen Medikamenten.

Diskussion um Legalisierung von Freizeit-Cannabis und deren Einfluss auf die Versorgung


Die politische Debatte um die Legalisierung von Freizeit-Cannabis beeinflusst auch den medizinischen Markt:

  • Befürworter argumentieren, dass eine Legalisierung zu mehr Akzeptanz und einer besseren Infrastruktur führt, die auch Patienten zugutekommt.

  • Kritiker befürchten, dass die medizinische Versorgung unter Druck geraten könnte, wenn Freizeit- und Medizinal-Cannabis um Anbauflächen und Importe konkurrieren.

  • Erste Reformschritte, wie das Cannabisgesetz 2024 (CanG), haben bereits die Rahmenbedingungen verändert und die Diskussion intensiviert.

Politischer Druck zur Förderung der Inlandsproduktion


Ein zentrales politisches Ziel ist die Reduktion der Abhängigkeit von Importen. Die bisherige Inlandsproduktion von 2–3 Tonnen pro Jahr reicht nicht aus, um die Nachfrage zu decken.

  • Politik und Verbände fordern eine Ausweitung des deutschen Anbaus, um die Versorgungssicherheit zu verbessern.

  • Gleichzeitig wird diskutiert, wie der Preis für Patienten gesenkt und die Kostenübernahme durch Krankenkassen vereinfacht werden kann.

  • Die Bundesregierung steht hier zwischen dem Ziel, Patientenschutz zu gewährleisten, und dem Druck, einen kontrollierten, wachsenden Markt zu regulieren.

Diskussion

Einordnung: Warum steigen die Importe so stark?


Der deutliche Anstieg der Cannabisimporte nach Deutschland in den letzten Jahren lässt sich vor allem auf drei Faktoren zurückführen:

  1. Wachsende Patientenzahlen, da immer mehr Ärzte Cannabis auf Rezept verschreiben.

  2. Unzureichende Inlandsproduktion, die mit nur wenigen Tonnen pro Jahr den Bedarf nicht decken kann.

  3. Gesellschaftliche und politische Akzeptanz, die Cannabis zunehmend als seriöse Therapieoption etabliert.

Deutschland hat sich dadurch zu einem der größten internationalen Absatzmärkte für medizinisches Cannabis entwickelt.

Chancen: verbesserte Versorgung, wachsender Markt


Die steigenden Importe bringen auch positive Entwicklungen mit sich:

  • Bessere Patientenversorgung, da eine größere Auswahl an Sorten und Wirkstoffprofilen verfügbar ist.

  • Innovationen im Markt, da internationale Produzenten neue Produkte (z. B. standardisierte Extrakte) einführen.

  • Wirtschaftliches Wachstum, sowohl für Apotheken als auch für Importunternehmen, die vom expandierenden Markt profitieren.

Damit stärken die Importe die medizinische Infrastruktur und schaffen neue Möglichkeiten für Patienten, Ärzte und die Wirtschaft.

Risiken: Abhängigkeit vom Ausland, Preisprobleme, unklare Datenlage


Trotz aller Chancen birgt die Entwicklung erhebliche Risiken:

  • Abhängigkeit von Importen macht Deutschland verwundbar gegenüber politischen Entscheidungen oder Lieferproblemen in anderen Ländern.

  • Hohe Preise belasten Patienten und Krankenkassen. Deutschland zählt international zu den teuersten Märkten für medizinisches Cannabis.

  • Unklare Datenlage über tatsächliche Patientenzahlen, Verschreibungen und Therapieerfolge erschwert eine fundierte gesundheitspolitische Steuerung.

Fazit

Wie stark sind die Importe gestiegen – und was bedeutet das?


Die Analyse zeigt eindeutig: Die Cannabisimporte nach Deutschland haben sich in den letzten Jahren massiv gesteigert. Während 2021 noch rund 9,2 Tonnen Cannabisblüten importiert wurden, lag die Menge 2022 bereits bei 15,7 Tonnen und 2023 bei über 25 Tonnen. Damit haben sich die Importe innerhalb von nur drei Jahren fast verdreifacht. Deutschland ist heute einer der größten Importmärkte weltweit für medizinisches Cannabis.

Empfehlung für Patienten, Ärzte und Politik


  • Patienten: sollten sich frühzeitig über Indikationen, Kostenübernahme und verfügbare Produkte informieren und auf standardisierte Qualität achten.

  • Ärzte: brauchen mehr rechtliche Sicherheit und weniger bürokratische Hürden bei der Verschreibung, um Patienten zuverlässig versorgen zu können.

  • Politik: muss den Fokus auf eine Ausweitung der Inlandsproduktion legen, um die Abhängigkeit von Importen zu reduzieren und die Preise zu stabilisieren.

Ausblick: Eigenanbau, Legalisierung, Marktprognosen


Der deutsche Cannabismarkt steht vor entscheidenden Weichenstellungen:

  • Eigenanbau: Der Ausbau der Inlandsproduktion ist notwendig, um die Versorgung langfristig zu sichern.

  • Legalisierung von Freizeit-Cannabis: könnte indirekt auch den medizinischen Markt entlasten, indem Anbau- und Vertriebsstrukturen professionalisiert werden.

  • Marktprognosen: Experten rechnen bis 2025 mit einem weiteren deutlichen Anstieg der Importmengen, möglicherweise auf über 150 Tonnen jährlich.

Insgesamt zeigt sich: Der Markt für Cannabis auf Rezept in Deutschland wächst rasant. Damit eröffnen sich Chancen für Patienten und die Gesundheitsversorgung, zugleich bleibt die Herausforderung bestehen, Versorgungssicherheit, faire Preise und klare gesetzliche Rahmenbedingungen zu gewährleisten.

Häufige Fragen zu Cannabis auf Rezept (FAQ)


1. Seit wann gibt es Cannabis auf Rezept in Deutschland?
Seit März 2017 ist Cannabis als Medizin in Deutschland zugelassen (§31 Abs. 6 SGB V).


2. Wer kann Cannabis auf Rezept bekommen?
Patienten mit schwerwiegenden Erkrankungen wie chronischen Schmerzen, Multipler Sklerose, Epilepsie oder Appetitlosigkeit bei Krebs/HIV können Cannabis verschrieben bekommen, wenn andere Therapien nicht ausreichend wirken.


3. Wie viele Patienten nutzen Cannabis auf Rezept in Deutschland?
Die Zahl der Cannabispatienten wird mittlerweile auf über 100.000 geschätzt – mit weiter steigender Tendenz.


4. Wie stark sind die Cannabisimporte nach Deutschland gestiegen?
Die Importe haben sich in den letzten drei Jahren fast verdreifacht: 2021 ca. 9,2 t, 2022 ca. 15,7 t und 2023 über 25 t Cannabisblüten.


5. Aus welchen Ländern importiert Deutschland medizinisches Cannabis?
Die wichtigsten Herkunftsländer sind Kanada, Niederlande, Portugal und Dänemark. Auch Spanien und Australien gewinnen an Bedeutung.


6. Gibt es eine Eigenproduktion von Cannabis in Deutschland?
Ja, seit 2021 baut Deutschland eigene Mengen an, allerdings nur ca. 2–3 Tonnen pro Jahr – zu wenig, um die Nachfrage zu decken.


7. Was kostet medizinisches Cannabis in Deutschland?
Der Apothekenpreis liegt bei 20–25 € pro Gramm, womit Deutschland zu den teuersten Märkten weltweit gehört.


8. Übernehmen Krankenkassen die Kosten für Cannabis auf Rezept?
Ja, gesetzliche Krankenkassen können die Kosten übernehmen, wenn die Voraussetzungen erfüllt sind. In der Praxis kommt es aber oft zu Ablehnungen oder Verzögerungen.


9. Was ist der Unterschied zwischen Cannabisblüten und Extrakten?

Blüten werden meist vaporisiert und wirken schnell.

Extrakte sind standardisiert und erlauben eine genauere Dosierung für Langzeittherapien.


10. Wie sieht die Zukunft des Cannabis-Markts in Deutschland aus?
Experten erwarten bis 2025 einen weiteren Anstieg der Importe auf über 150 Tonnen jährlich. Gleichzeitig wächst der Druck, die Inlandsproduktion auszubauen und die Legalisierung von Freizeit-Cannabis voranzutreiben.

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