In den letzten Jahren haben Cannabinoide wie CBD und THC große Aufmerksamkeit in Medizin, Forschung und Gesellschaft erhalten. Während CBD als nicht-psychoaktives Cannabinoid bereits fest im Markt etabliert ist und THC als Hauptwirkstoff von Cannabis bekannt bleibt, rückt nun ein weiteres Cannabinoid zunehmend in den Fokus: CBG (Cannabigerol).
CBG wird oft als „Mutter aller Cannabinoide“ bezeichnet, da es als Vorläuferstoff für viele andere Cannabinoide dient. Aus der Säureform CBGA entstehen durch enzymatische Umwandlung Cannabinoide wie CBD, THC und CBN. Ohne CBG gäbe es also keine dieser bekannteren Verbindungen – was seine fundamentale Bedeutung für die Cannabispflanze unterstreicht.
Der vorliegende Artikel hat das Ziel, einen umfassenden Überblick über CBG zu geben: von den chemischen Grundlagen über die Wirkungsmechanismen im Endocannabinoid-System bis hin zu den potenziellen medizinischen Anwendungen, Risiken und Forschungslücken. Damit soll gezeigt werden, warum CBG zunehmend als vielversprechendes Cannabinoid diskutiert wird – sowohl in der Wissenschaft als auch im Konsum- und Gesundheitsmarkt.
Chemische Grundlagen von CBG
Definition: Cannabigerol (CBG)
Cannabigerol (CBG) ist ein phytogenes Cannabinoid, das in der Cannabispflanze vorkommt. Im Gegensatz zu THC ist es nicht psychoaktiv und hat damit kein „High“-Potential. CBG tritt in der Pflanze meist nur in geringen Mengen (unter 1 %) auf, was es lange Zeit zu einem wenig erforschten Cannabinoid machte.
Molekülstruktur & Eigenschaften
Chemisch betrachtet gehört CBG zur Gruppe der terpenophenolischen Verbindungen. Seine Molekülstruktur ähnelt stark der von CBD und THC, jedoch mit feinen Unterschieden, die für seine eigene pharmakologische Wirkung verantwortlich sind.
Summenformel: C₂₁H₃₂O₂
Lipophil → fettlöslich, schwer wasserlöslich
Stabilität: empfindlich gegenüber Licht und Sauerstoff, weshalb eine schonende Verarbeitung und Lagerung wichtig ist.
Rolle als Vorläufer-Cannabinoid
CBG ist vor allem deshalb besonders, weil es als „Mutter-Cannabinoid“ fungiert. In seiner sauren Form, CBGA (Cannabigerolsäure), ist es die Ausgangsverbindung für mehrere Hauptcannabinoide:
CBD (Cannabidiol) → nicht psychoaktiv, medizinisch weit verbreitet.
THC (Δ9-Tetrahydrocannabinol) → psychoaktiv, Hauptwirkstoff von Cannabis.
CBN (Cannabinol) → leicht psychoaktiv, entsteht oft beim Abbau von THC.
Durch enzymatische Prozesse während der Pflanzenentwicklung entscheidet sich, ob CBGA in CBD, THC oder CBN umgewandelt wird. Nur ein kleiner Teil verbleibt als CBG in der Pflanze – was seine Seltenheit erklärt.
Fazit: Ohne CBG gäbe es weder CBD noch THC. Diese Rolle als biochemischer Ursprung macht Cannabigerol einzigartig unter den Cannabinoiden.
Das Endocannabinoid-System und CBG
Interaktion mit CB1- und CB2-Rezeptoren
Das Endocannabinoid-System (ECS) ist ein zentrales Regulationssystem im menschlichen Körper. Es besteht aus CB1- und CB2-Rezeptoren, körpereigenen Endocannabinoiden sowie Enzymen, die deren Abbau steuern.
CB1-Rezeptoren befinden sich überwiegend im Gehirn und Nervensystem und sind für Wahrnehmung, Stimmung und Koordination zuständig.
CB2-Rezeptoren liegen vor allem im Immunsystem und sind an Entzündungs- und Schmerzwahrnehmungsprozessen beteiligt.
CBG bindet sowohl an CB1 als auch an CB2, allerdings mit geringerer Affinität als THC. Es wirkt somit modulierend, ohne die starke psychoaktive Wirkung auszulösen, die man von THC kennt.
Unterschiede zu THC und CBD
THC dockt stark an CB1-Rezeptoren an und verursacht dadurch den typischen psychoaktiven „High“-Effekt.
CBD wirkt eher indirekt, indem es die Aktivität von Enzymen und Rezeptoren beeinflusst, ohne selbst stark an CB1 oder CB2 zu binden.
CBG nimmt hier eine Zwischenposition ein: Es bindet zwar direkt an beide Rezeptortypen, löst aber keine berauschende Wirkung aus. Dadurch eröffnet es medizinisches Potenzial ohne psychische Beeinträchtigung.
Einfluss auf Neurotransmitter und Körperfunktionen
CBG zeigt interessante Wirkmechanismen, die es von anderen Cannabinoiden abheben:
Serotonin-Rezeptoren: Studien deuten darauf hin, dass CBG das serotonerge System beeinflussen kann, was Auswirkungen auf Stimmung, Stress und Angst haben könnte.
GABA-Rezeptoren: CBG hemmt möglicherweise die Wiederaufnahme von GABA (Gamma-Aminobuttersäure), einem wichtigen hemmenden Neurotransmitter → fördernd für Entspannung und Stressabbau.
Dopaminsystem: Erste Hinweise deuten auf eine Rolle bei der Regulation von Motivation und Belohnungssystemen hin.
Körperfunktionen: Durch Interaktion mit CB2-Rezeptoren könnte CBG entzündungshemmend und schmerzstillend wirken, was für chronische Erkrankungen von Bedeutung ist.
Zusammengefasst: CBG ist ein modulierendes Cannabinoid, das zwischen THC (stark psychoaktiv) und CBD (indirekt wirkend) steht und damit eine einzigartige Rolle im Endocannabinoid-System einnimmt.
Potenzielle medizinische Anwendungen
Die Forschung zu Cannabigerol (CBG) steckt noch in den Anfängen, doch erste Ergebnisse aus Tiermodellen, Zellstudien und Pilotversuchen deuten auf ein breites medizinisches Potenzial hin.
Entzündungshemmende Effekte
CBG zeigt in präklinischen Studien antiinflammatorische Eigenschaften. Dies könnte es bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen wie Morbus Crohn, Colitis ulcerosa oder Arthritis nützlich machen. Durch die Wirkung auf CB2-Rezeptoren und das Immunsystem scheint CBG Entzündungsreaktionen gezielt zu modulieren.
Neuroprotektive Eigenschaften
Forschungen deuten darauf hin, dass CBG eine schützende Wirkung auf Nervenzellen haben könnte. Tiermodelle zeigen Hinweise auf mögliche Vorteile bei neurodegenerativen Erkrankungen wie Huntington-Krankheit oder Parkinson. CBG könnte durch antioxidative und entzündungshemmende Mechanismen das Fortschreiten solcher Erkrankungen verlangsamen.
Einsatz bei Augenkrankheiten (Glaukom)
CBG wurde erstmals im Zusammenhang mit Glaukom untersucht. Studien legen nahe, dass CBG den Augeninnendruck senken kann – ein wichtiger Faktor bei der Behandlung dieser Erkrankung. Im Unterschied zu THC geschieht dies ohne psychoaktive Nebenwirkungen, was CBG für Patienten besonders interessant macht.
Darmerkrankungen und Schmerzen
Darmerkrankungen: CBG könnte die Schleimhaut schützen und entzündliche Prozesse im Magen-Darm-Trakt regulieren.
Schmerztherapie: Durch seine Wirkung auf CB1- und CB2-Rezeptoren könnte CBG bei chronischen Schmerzen oder neuropathischen Beschwerden hilfreich sein.
Erste Ergebnisse aus Studien & Tiermodellen
Tierstudien bestätigen entzündungshemmende, schmerzstillende und neuroprotektive Eigenschaften.
Zellstudien zeigen, dass CBG das Wachstum bestimmter Krebszellen hemmen könnte – hier sind die Ergebnisse aber sehr vorläufig.
Humanstudien fehlen bisher weitgehend, was die Bedeutung weiterer klinischer Forschung unterstreicht.
Fazit: CBG gilt als vielversprechender Kandidat für die Medizin, insbesondere in den Bereichen Entzündung, Neurologie, Augenheilkunde und Schmerztherapie. Allerdings ist die Datenlage noch begrenzt und erfordert umfangreiche klinische Studien am Menschen.
Vergleich CBG vs. CBD & THC
Gemeinsamkeiten & Unterschiede
CBG, CBD und THC gehören zur Familie der Cannabinoide, die aus der Cannabispflanze stammen. Trotz ähnlicher chemischer Grundstruktur unterscheiden sie sich deutlich in Wirkung und Anwendung:
CBG: seltenes Cannabinoid, nur in geringen Mengen in der Pflanze vorhanden; wirkt direkt auf CB1- und CB2-Rezeptoren, jedoch ohne starke psychoaktive Effekte.
CBD: bekanntestes nicht-psychoaktives Cannabinoid, wirkt eher indirekt über Modulation des Endocannabinoid-Systems; breit erforscht.
THC: psychoaktivster Bestandteil von Cannabis; verantwortlich für das „High“, aber auch für medizinische Effekte wie Schmerzlinderung oder Appetitanregung.
Psychoaktivität: CBG nicht berauschend
Während THC eine deutliche psychoaktive Wirkung auslöst, sind CBG und CBD nicht berauschend. CBG kann zwar auf CB1-Rezeptoren wirken, löst aber keine euphorischen Zustände oder Wahrnehmungsveränderungen aus. Dies macht es für medizinische Anwendungen besonders interessant, da Patienten therapeutische Effekte ohne Rauschzustand nutzen können.
Potenzial als Alternative oder Ergänzung
CBG könnte in Zukunft eine wichtige Ergänzung oder Alternative zu CBD und THC darstellen:
Als Alternative zu THC: ähnlich wirksam bei Entzündung oder Schmerzen, jedoch ohne psychoaktive Nebenwirkungen.
Als Ergänzung zu CBD: beide sind nicht berauschend, könnten sich aber gegenseitig in Wirkung und Bioverfügbarkeit verstärken.
Als Ergänzung zu THC: CBG könnte die psychoaktive Wirkung von THC abschwächen und so eine ausgeglichene Therapie ermöglichen.
Fazit: CBG nimmt eine Mittelstellung zwischen CBD und THC ein – es vereint die nicht-psychoaktiven Vorteile von CBD mit der direkten Rezeptorwirkung von THC, ohne dessen berauschende Effekte.
Konsumformen von CBG
Da CBG in der Cannabispflanze nur in sehr geringen Mengen vorkommt, wird es meist gezielt extrahiert und in unterschiedlichen Produktformen angeboten. Je nach Konsumart unterscheiden sich Wirkungseintritt, Intensität und Dauer.
Öle & Tinkturen
Einnahme: Tropfen sublingual (unter die Zunge) oder mit Lebensmitteln gemischt.
Vorteile: schneller Wirkungseintritt (ca. 15–30 Minuten), einfache Dosierung.
Einsatz: besonders beliebt für therapeutische Zwecke, da gut kontrollierbar.
Blüten & Vapes
Blüten: getrocknete Hanfblüten mit erhöhtem CBG-Anteil, geeignet zum Rauchen oder Vaporisieren.
Vapes: Liquids oder Cartridges für E-Zigaretten, sehr schneller Wirkungseintritt (wenige Minuten).
Vorteile: direkte Wirkung, intensives Konsumerlebnis.
Nachteile: mögliche Belastung der Atemwege, kürzere Wirkdauer.
Kapseln & Edibles
Kapseln: präzise Dosierung, praktisch für den Alltag, langsamer Wirkungseintritt (1–2 Stunden).
Edibles: Gummibärchen, Schokolade oder Getränke mit CBG.
Besonderheit: Wirkung setzt verzögert ein, hält dafür länger an (bis zu 6–8 Stunden).
Kombination mit CBD- oder THC-Produkten
CBG wird häufig in Kombinationspräparaten angeboten:
CBG + CBD: synergistische Effekte, beide nicht psychoaktiv → beliebt im Wellness- und Gesundheitsbereich.
CBG + THC: mögliche Ausbalancierung der psychoaktiven Wirkung von THC → potenziell interessant für medizinische Therapien.
Fazit: CBG kann flexibel konsumiert werden – von schnell wirksamen Vapes bis zu langanhaltenden Edibles. Besonders spannend sind Kombinationsprodukte, die CBG mit anderen Cannabinoiden verbinden.
Risiken & Nebenwirkungen
Im Vergleich zu THC gilt Cannabigerol (CBG) als gut verträglich und nicht berauschend. Dennoch sind mögliche Nebenwirkungen und Risiken zu beachten – insbesondere, da die Forschung noch am Anfang steht.
Bisher bekannte Nebenwirkungen
Erfahrungsberichte und erste Studien weisen auf eher milde Nebenwirkungen hin:
Leichte Müdigkeit oder Benommenheit, besonders bei höheren Dosierungen.
Trockener Mund, ähnlich wie bei anderen Cannabinoiden.
Appetitveränderungen, je nach individueller Reaktion.
Diese Effekte treten meist nur vorübergehend auf und sind dosisabhängig.
Unklare Datenlage zu Langzeitfolgen
Da CBG bislang nur in wenigen Studien untersucht wurde, fehlen zuverlässige Daten zu möglichen Langzeitfolgen. Unklar ist etwa, ob regelmäßiger Konsum Auswirkungen auf:
das Herz-Kreislauf-System,
die Leberfunktion oder
das Hormonsystem haben könnte.
Weitere klinische Forschung ist notwendig, um Sicherheit und Risiken besser einordnen zu können.
Wechselwirkungen mit Medikamenten
CBG könnte, ähnlich wie CBD, bestimmte Enzyme im CYP450-System der Leber beeinflussen. Dadurch kann es zu Wechselwirkungen mit Medikamenten kommen, z. B.:
Blutdrucksenker,
Antidepressiva,
Blutverdünner.
Patienten, die regelmäßig Medikamente einnehmen, sollten daher vor der Nutzung von CBG unbedingt ärztlichen Rat einholen.
Fazit: CBG gilt bisher als relativ sicher, dennoch bestehen Forschungs- und Wissenslücken. Vorsicht ist geboten bei hoher Dosierung oder gleichzeitiger Einnahme von Medikamenten.
Wissenschaftliche Evidenz & Forschungslücken
Aktuelle Studienlage
Die Forschung zu Cannabigerol (CBG) steckt noch in den Anfängen. Während CBD und THC bereits in hunderten klinischen Studien untersucht wurden, liegen zu CBG bisher vor allem präklinische Daten vor:
Tierstudien: Hinweise auf entzündungshemmende, schmerzstillende und neuroprotektive Wirkungen.
In-vitro-Studien (Zellmodelle): Effekte auf Krebszellen, Bakterien und Entzündungsmarker.
Augenforschung: Senkung des Augeninnendrucks bei Glaukom-Modellen.
Positive Ergebnisse vs. offene Fragen
Die bisherigen Resultate sind vielversprechend, doch es gibt zahlreiche offene Fragen:
Inwieweit lassen sich Tier- und Zellstudien auf den Menschen übertragen?
Welche Dosierungen sind wirksam und gleichzeitig sicher?
Gibt es Langzeiteffekte oder Risiken bei chronischer Anwendung?
Wie unterscheidet sich CBG in seiner Wirkung von CBD oder THC in klinisch relevanten Situationen?
Notwendigkeit klinischer Studien am Menschen
Um CBG medizinisch sinnvoll einsetzen zu können, sind dringend klinische Humanstudien notwendig. Nur durch systematische Untersuchungen lassen sich:
Wirksamkeit und Sicherheit nachweisen,
optimale Dosierungen bestimmen,
Nebenwirkungen und Wechselwirkungen zuverlässig einschätzen.
Fazit: CBG zeigt in bisherigen Studien großes Potenzial, doch ohne fundierte klinische Forschung bleibt es ein vielversprechender, aber unzureichend belegter Kandidat in der Cannabinoidforschung.
Markt & Konsumtrends
Zunehmende Verfügbarkeit von CBG-Produkten
CBG war lange ein seltenes und teures Cannabinoid, da es in der Cannabispflanze nur in sehr geringen Mengen vorkommt. Mit modernen Züchtungsmethoden und Extraktionstechnologien steigt jedoch die Verfügbarkeit. Inzwischen gibt es eine wachsende Zahl an Produkten:
Öle & Tinkturen,
Blüten mit erhöhtem CBG-Gehalt,
Kapseln & Edibles,
Kombinationspräparate mit CBD oder THC.
Nachfrage im Wellness- und Gesundheitsbereich
Die Nachfrage nach natürlichen Alternativen für Stressabbau, Schlafverbesserung und Schmerzlinderung wächst stetig. Besonders im Wellness- und Gesundheitssegment etabliert sich CBG als Ergänzung zu CBD-Produkten. Konsumenten sehen in CBG eine neue Option mit einzigartigen Effekten, die weder berauschend noch riskant erscheinen.
Bedeutung von E-Commerce & Social Media
Ein entscheidender Faktor für den CBG-Boom ist die Rolle des Online-Handels:
E-Commerce ermöglicht europaweiten Zugang, oft mit breiter Produktvielfalt.
Social Media & Influencer treiben die Sichtbarkeit und Popularität voran, indem Erfahrungsberichte und Lifestyle-Inhalte geteilt werden.
Besonders in Foren und Communities wird CBG intensiv diskutiert – häufig im Vergleich zu CBD und THC.
Fazit: CBG entwickelt sich von einem Nischenprodukt zu einem wachsenden Marktsegment. Getrieben durch Wellness-Trends, Online-Shops und Social Media, könnte es in den kommenden Jahren eine ähnliche Bekanntheit wie CBD erreichen.
Gesellschaftliche und rechtliche Perspektive
Rechtliche Lage in Deutschland & EU
CBG unterliegt aktuell denselben rechtlichen Rahmenbedingungen wie CBD. Solange der THC-Gehalt < 0,3 % beträgt, dürfen CBG-Produkte in Deutschland und der EU legal verkauft werden. Allerdings gilt CBG wie andere Cannabinoide als „Novel Food“, was bedeutet, dass für den Verkauf als Nahrungsergänzungsmittel eine spezielle Genehmigung erforderlich wäre. In der Praxis befindet sich CBG daher häufig in einer Grauzone.
Internationale Unterschiede
USA: CBG-Produkte sind legal, solange sie aus Hanf mit <0,3 % THC stammen. Der Markt wächst hier dynamisch.
Schweiz: erlaubt bis 1 % THC, wodurch CBG-Produkte freier verfügbar sind.
Kanada: Cannabinoide wie CBG fallen unter das Cannabisgesetz und sind streng reguliert.
Australien & Asien: meist restriktive Gesetzgebung, CBG ist dort kaum verfügbar.
Wahrnehmung von CBG in Gesellschaft & Medien
Die gesellschaftliche Wahrnehmung von CBG ist noch relativ jung, bewegt sich aber stark in der Nachfolge von CBD:
In den Medien wird CBG oft als „nächstes großes Cannabinoid“ oder sogar als „CBD 2.0“ bezeichnet.
In der Gesellschaft wächst das Interesse, besonders bei gesundheitsbewussten Konsumenten, die natürliche Alternativen suchen.
Gleichzeitig herrscht Skepsis: fehlende Forschung, rechtliche Unsicherheit und Marketing-Hypes sorgen dafür, dass CBG oft kritisch hinterfragt wird.
Fazit: Rechtlich bewegt sich CBG zwischen Legalität und Graubereich, gesellschaftlich zwischen Trendprodukt und potenzieller Medizin. Der Umgang damit wird in den kommenden Jahren stark von Forschungsergebnissen und politischen Entscheidungen abhängen.
Diskussion
Chancen: vielversprechendes Cannabinoid mit großem Potenzial
CBG gilt als „Mutter aller Cannabinoide“, da es die Vorstufe von CBD, THC und weiteren Verbindungen ist. Dies macht es für die medizinische Forschung besonders spannend. Erste Studien zeigen entzündungshemmende, neuroprotektive und schmerzstillende Eigenschaften. Zudem bietet CBG den Vorteil, nicht psychoaktiv zu wirken – ein klarer Pluspunkt gegenüber THC. Für Patienten, die therapeutische Effekte ohne Rausch suchen, könnte CBG daher ein wertvoller Baustein sein.
Risiken: fehlende Studien, Marketing-Hype
Trotz des großen Potenzials bleibt CBG bislang unzureichend erforscht. Klinische Humanstudien sind rar, und viele Effekte sind bislang nur aus Tier- oder Zellstudien bekannt. Gleichzeitig wächst der Markt rasant, angetrieben durch Marketing-Versprechen, die oft mehr versprechen, als wissenschaftlich gesichert ist. Dieses Ungleichgewicht birgt Risiken: Konsumenten könnten überhöhte Erwartungen entwickeln oder unzureichend geprüfte Produkte nutzen.
Einordnung: Ergänzung, nicht Ersatz für andere Cannabinoide
CBG sollte nicht als Ersatz, sondern eher als Ergänzung zu CBD und THC verstanden werden. Während CBD in der Stress- und Angsttherapie etabliert ist und THC seine Rolle in der Schmerz- und Appetitregulation hat, könnte CBG in speziellen Anwendungsfeldern eine zusätzliche Option darstellen. Besonders interessant sind Kombinationspräparate, die Synergieeffekte zwischen den Cannabinoiden nutzen.
Fazit: CBG ist ein spannendes, aber noch junges Forschungsfeld. Es besitzt das Potenzial, die Cannabinoid-Therapie zu erweitern, darf aber nicht als Wundermittel betrachtet werden.
Fazit
CBG, das oft als „Mutter aller Cannabinoide“ bezeichnet wird, nimmt in der Cannabispflanze eine besondere Rolle ein: Aus seiner Vorstufe CBGA entstehen wichtige Cannabinoide wie CBD, THC und CBN. Diese biochemische Schlüsselstellung macht CBG sowohl für die medizinische Forschung als auch für die Produktentwicklung im Cannabinoid-Markt hoch relevant.
Die bisherigen Ergebnisse deuten auf vielversprechende Eigenschaften hin – darunter entzündungshemmende, schmerzstillende und neuroprotektive Effekte. Gleichzeitig ist die wissenschaftliche Evidenzlage noch dünn, weshalb klare Aussagen zur klinischen Wirksamkeit beim Menschen fehlen.
Für Konsumenten gilt daher: CBG sollte vorsichtig eingesetzt werden. Empfehlenswert sind ausschließlich geprüfte Produkte mit Laborzertifikaten, um Qualität und Sicherheit zu gewährleisten. Besonders für Personen, die Medikamente einnehmen, ist eine ärztliche Beratung sinnvoll, um mögliche Wechselwirkungen zu vermeiden.
Ausblick: Mit zunehmender Forschung könnten in den nächsten Jahren konkrete therapeutische Anwendungsfelder für CBG erschlossen werden. Sollte die rechtliche Lage klarer werden und mehr klinische Studien folgen, könnte CBG neben CBD und THC eine feste Rolle in der Cannabinoid-Therapie einnehmen.