Erhöhung des Importlimits für medizinisches Cannabis in Deutschland – Ursachen, Auswirkungen und Perspektiven

Erhöhung des Importlimits für medizinisches Cannabis in Deutschland – Ursachen, Auswirkungen und Perspektiven

10. November 2025Rogheyeh Hajy

In den letzten Jahren hat sich das Thema medizinisches Cannabis in Deutschland zunehmend zu einem wichtigen Bestandteil der öffentlichen und politischen Diskussion entwickelt. Seit der Legalisierung von Cannabis zu medizinischen Zwecken im Jahr 2017 dürfen Ärztinnen und Ärzte Patientinnen und Patienten Cannabisblüten oder -extrakte verschreiben, wenn andere Therapien nicht ausreichend wirksam sind. Damit wurde ein bedeutender Schritt in Richtung einer moderneren und patientenorientierteren Gesundheitsversorgung getan.


Die Nachfrage nach medizinischem Cannabis ist seitdem stetig gestiegen. Immer mehr Menschen profitieren von den therapeutischen Eigenschaften der Pflanze, etwa bei chronischen Schmerzen, Multipler Sklerose, Appetitlosigkeit oder Übelkeit während einer Krebstherapie. Um diesen wachsenden Bedarf zu decken, ist Deutschland stark auf Importe aus anderen Ländern angewiesen, vor allem aus Kanada, den Niederlanden und Portugal.


Neben dem gesundheitlichen Aspekt spielt auch die wirtschaftliche Bedeutung von medizinischem Cannabis eine immer größere Rolle. Der Markt für Cannabisprodukte schafft neue Arbeitsplätze, fördert Investitionen in Forschung und Produktion und eröffnet Chancen für internationale Handelsbeziehungen. Die Erhöhung des Importlimits, wie sie das BfArM im Jahr 2025 beschlossen hat, spiegelt nicht nur die steigende Nachfrage wider, sondern auch das wirtschaftliche Potenzial dieses jungen und dynamischen Sektors.

Hintergrund


Der rechtliche Rahmen für den Import und Vertrieb von medizinischem Cannabis in Deutschland wurde mit dem sogenannten „Cannabisgesetz“ im März 2017 geschaffen. Seitdem ist es Patientinnen und Patienten mit einer schwerwiegenden Erkrankung möglich, Cannabis auf ärztliche Verschreibung in der Apotheke zu erhalten. Die Kosten können unter bestimmten Voraussetzungen sogar von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden.


Der Import und die Verteilung von medizinischem Cannabis unterliegen strengen gesetzlichen Kontrollen. Nur Unternehmen, die eine spezielle Lizenz besitzen, dürfen Cannabis aus dem Ausland einführen, lagern und an Apotheken weiterverkaufen. Diese Lizenzen werden nach sorgfältiger Prüfung durch die zuständigen Behörden vergeben. Ziel ist es, die Qualität, Sicherheit und Rückverfolgbarkeit der Produkte zu gewährleisten und Missbrauch zu verhindern.


Eine zentrale Rolle spielt dabei das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM). Es überwacht den gesamten Prozess – von der Erteilung der Importgenehmigungen über die Kontrolle der Mengen bis hin zur Verteilung innerhalb Deutschlands. Das BfArM legt jährlich fest, wie viel Cannabis importiert und produziert werden darf, um sowohl den medizinischen Bedarf zu decken als auch eine Überversorgung zu vermeiden.


Darüber hinaus hat das BfArM die Aufgabe, eine staatlich kontrollierte Cannabisagentur zu betreiben. Diese koordiniert die Ausschreibungen für den inländischen Anbau und sorgt dafür, dass die gesetzlich festgelegten Standards für medizinische Qualität eingehalten werden. Durch diese zentrale Steuerung soll Transparenz geschaffen und die Versorgung der Patientinnen und Patienten langfristig gesichert werden.

Aktuelle Entwicklung (2025)


Im Jahr 2025 hat das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) das Importlimit für medizinisches Cannabis deutlich erhöht – von bisher 122 Tonnen auf rund 192,5 Tonnen. Diese Entscheidung bedeutet eine Steigerung um etwa 70 Tonnen und zeigt, wie stark die Nachfrage nach medizinischem Cannabis in den letzten Jahren gewachsen ist.


Der Hauptgrund für diese Maßnahme liegt in der zunehmenden Zahl von Patientinnen und Patienten, die Cannabis als Medikament nutzen. Immer mehr Ärztinnen und Ärzte verschreiben Cannabis zur Behandlung chronischer Schmerzen, neurologischer Erkrankungen oder psychischer Beschwerden, was den Bedarf auf dem Markt erheblich steigen lässt.


Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Versorgungssicherheit. In den vergangenen Jahren kam es aufgrund begrenzter Importmengen und komplizierter Genehmigungsverfahren mehrfach zu Engpässen in Apotheken. Durch die Erhöhung des Importlimits möchte das BfArM sicherstellen, dass alle Patientinnen und Patienten zuverlässig mit ihren verschriebenen Medikamenten versorgt werden können.


Zugleich reagiert die Behörde auf die zunehmende wirtschaftliche Bedeutung des Cannabismarktes. Deutschland gilt mittlerweile als einer der größten Märkte für medizinisches Cannabis in Europa, und ein höheres Importlimit schafft Planungssicherheit für Importeure, Apotheken und Patientinnen gleichermaßen.

Auswirkungen


Die Erhöhung des Importlimits für medizinisches Cannabis hat vielfältige Auswirkungen auf Wirtschaft, Gesundheitswesen und internationale Handelsbeziehungen.


Zunächst profitieren vor allem Importeure und Apotheken von der neuen Regelung. Durch das größere Importvolumen können Unternehmen langfristiger planen, ihre Lagerbestände stabil halten und Lieferengpässe vermeiden. Für Apotheken bedeutet dies eine verbesserte Verfügbarkeit verschiedener Cannabissorten und Produkte, was wiederum die Beratung und Versorgung der Patientinnen und Patienten erleichtert. Zudem schafft der wachsende Markt neue Arbeitsplätze – sowohl im Handel als auch in der Logistik und Qualitätskontrolle.


Für die Patientinnen und Patienten bringt die Maßnahme ebenfalls deutliche Vorteile. Eine stabile Versorgung bedeutet, dass verschriebene Medikamente schneller und zuverlässiger verfügbar sind. Gleichzeitig wird der Zugang zu einer größeren Auswahl an Sorten mit unterschiedlichen Wirkstoffgehalten ermöglicht, was individuell angepasste Therapien erleichtert. Auch die medizinische Forschung profitiert: Mit einer gesicherten Versorgungslage können Studien zu Wirksamkeit, Dosierung und Langzeiteffekten von Cannabispräparaten besser durchgeführt werden.


Darüber hinaus stärkt die Erhöhung des Importlimits die internationalen Handelsbeziehungen, insbesondere mit Ländern wie Kanada, den Niederlanden und Portugal, die zu den wichtigsten Lieferanten für den deutschen Markt gehören. Diese Kooperationen fördern den Wissensaustausch über Anbaumethoden, Qualitätsstandards und regulatorische Verfahren. Langfristig kann dies dazu beitragen, den europäischen Markt für medizinisches Cannabis weiter zu harmonisieren und die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands in diesem Zukunftssektor zu stärken.

Kritische Betrachtung


Die Erhöhung des Importlimits für medizinisches Cannabis bietet zweifellos viele Chancen, ist jedoch auch mit bestimmten Risiken verbunden, die sorgfältig abgewogen werden müssen.


Zu den größten Chancen zählt die bessere Versorgung der Patientinnen und Patienten. Durch die höheren Importmengen können Engpässe vermieden und die Verfügbarkeit verschiedener Cannabissorten verbessert werden. Dies führt zu einer größeren Therapiesicherheit und stärkt das Vertrauen in die medizinische Verwendung von Cannabis. Darüber hinaus trägt die Maßnahme zur Entlastung des Marktes bei: Apotheken und Großhändler müssen weniger oft mit Lieferausfällen rechnen, was eine stabilere Preisstruktur und verlässlichere Lieferketten ermöglicht.


Trotz dieser positiven Entwicklungen bestehen jedoch auch Risiken. Ein zentrales Problem ist die Abhängigkeit von Importen. Da ein Großteil des medizinischen Cannabis weiterhin aus dem Ausland – insbesondere aus Kanada und den Niederlanden – stammt, ist Deutschland stark von internationalen Produktions- und Lieferbedingungen abhängig. Kommt es dort zu Engpässen oder Preissteigerungen, wirkt sich das unmittelbar auf den deutschen Markt aus.


Ein weiteres Risiko betrifft die Qualitätskontrolle. Trotz strenger Vorschriften kann es bei großen Importmengen schwieriger werden, einheitliche Qualitätsstandards sicherzustellen. Unterschiede in Anbau, Verarbeitung oder Transport können die Wirksamkeit und Sicherheit der Produkte beeinträchtigen.


Schließlich spielt auch die Preisentwicklung eine wichtige Rolle. Während ein größeres Angebot theoretisch zu sinkenden Preisen führen könnte, bleibt unklar, ob diese Entlastung tatsächlich bei den Patientinnen und Patienten ankommt oder ob sie durch Zwischenhändler und Apotheken aufgefangen wird. Langfristig wäre daher eine stärkere eigene Produktion in Deutschland ein sinnvoller Schritt, um Kosten, Qualität und Versorgungssicherheit besser kontrollieren zu können.

Ausblick


In Zukunft wird sich der Cannabis-Markt in Deutschland weiterentwickeln und professionalisieren. Die steigende Nachfrage und das wachsende Interesse der Forschung lassen erwarten, dass medizinisches Cannabis dauerhaft eine wichtige Rolle im Gesundheitssystem spielen wird.


Langfristig könnte auch die nationale Produktion ausgebaut werden, um die Abhängigkeit von Importen zu verringern und die Versorgungssicherheit zu stärken. Zudem wird in Politik und Gesellschaft weiterhin über eine umfassendere Legalisierung diskutiert, die neue wirtschaftliche Chancen, aber auch regulatorische Herausforderungen mit sich bringt.

Fazit


Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Erhöhung des Importlimits für medizinisches Cannabis in Deutschland ein notwendiger und sinnvoller Schritt ist, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden und die Versorgung der Patientinnen und Patienten langfristig zu sichern. Durch die Maßnahme werden Engpässe reduziert, die medizinische Forschung gestärkt und der Markt insgesamt stabilisiert.


Trotzdem bleibt die starke Abhängigkeit von Importen ein kritischer Punkt. Langfristig sollte Deutschland den Aufbau einer eigenen, kontrollierten Produktion fördern, um unabhängiger und flexibler auf Veränderungen reagieren zu können.


Aus meiner Sicht ist das neue Limit realistisch und ein wichtiger Zwischenschritt auf dem Weg zu einer nachhaltigen Cannabisstrategie. Es zeigt, dass medizinisches Cannabis in Deutschland zunehmend als ernstzunehmendes Medikament und nicht mehr als gesellschaftliches Tabu betrachtet wird.

Häufige Fragen (FAQ)

 1- Wann wurde medizinisches Cannabis in Deutschland legalisiert?
Medizinisches Cannabis wurde im Jahr 2017 durch das sogenannte Cannabisgesetz legalisiert.


 2- Wer darf in Deutschland medizinisches Cannabis verschreiben?
Ärztinnen und Ärzte dürfen Cannabis verschreiben, wenn andere Therapien nicht ausreichend wirksam sind.


 3- Welches Institut ist für die Kontrolle des Cannabisimports zuständig?
Das BfArM (Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte) überwacht Import, Kontrolle und Verteilung.


 4- Wie hoch ist das neue Importlimit für medizinisches Cannabis im Jahr 2025?
Es wurde von 122 Tonnen auf 192,5 Tonnen erhöht.


 5- Warum wurde das Importlimit erhöht?
Wegen der steigenden Nachfrage, der wachsenden Zahl von Patientinnen und Patienten und zur Sicherung der Versorgung.


 6- Welche Länder liefern den größten Teil des medizinischen Cannabis nach Deutschland?
Vor allem Kanada, die Niederlande und Portugal.


 7- Welche Vorteile hat die Erhöhung des Importlimits für Patienten?
Sie sorgt für bessere Verfügbarkeit, mehr Therapiesicherheit und eine größere Auswahl an Sorten.


 8- Welche Risiken gibt es bei einer starken Importabhängigkeit?
 Lieferengpässe
, Preisschwankungen und Qualitätsprobleme bei Produkten aus dem Ausland.


 9- Welche wirtschaftlichen Effekte entstehen durch den wachsenden Cannabismarkt?
Es entstehen neue Arbeitsplätze, Investitionen in Forschung und Wachstum im Pharma- und Handelssektor.


 10- Wie könnte sich der Cannabismarkt in Zukunft entwickeln?
Es ist mit mehr nationaler Produktion, weiterer Forschung und eventuell einer breiteren Legalisierung zu rechnen.

GDH Store

Der GDH Store bietet eine sorgfältig ausgewählte Palette von HHC-Produkten, die auf Natürlichkeit und Qualität ausgerichtet sind, um Ihren Weg zu Entspannung und Wohlbefinden zu unterstützen. Entdecken Sie bei uns eine minimalistische und elegante Auswahl, die die Essenz von HHC einfängt und eine ruhige, einladende Atmosphäre für Ihre Wellness-Reise schafft.

More articles