Die Cannabis-Legalisierung gehört zu den aktuell meistdiskutierten politischen und gesellschaftlichen Themen – nicht nur in Deutschland, sondern auch international. Während Länder wie Kanada oder Uruguay Cannabis bereits vollständig legalisiert haben, setzt Deutschland seit 2023 auf eine Teillegalisierung mit klaren Regeln für Besitz, Anbau und Konsum.
Cannabis wird dabei längst nicht mehr ausschließlich als illegale Droge betrachtet. Mit der medizinischen Freigabe im Jahr 2017 hat die Pflanze auch in der etablierten Medizin einen Platz gefunden, etwa bei der Behandlung von chronischen Schmerzen, Multipler Sklerose oder Epilepsie. Gleichzeitig bleibt der Konsum in vielen Bereichen – insbesondere im Straßenverkehr oder beim Jugendschutz – rechtlich und gesellschaftlich umstritten.
Ziel dieses Artikels ist es, einen fundierten Überblick über die aktuelle Rechtslage zu geben und die Frage zu beantworten: Wie legal sind Anbau, Besitz und Konsum von Cannabis tatsächlich? Dabei werden nicht nur die rechtlichen Rahmenbedingungen, sondern auch die Chancen und Risiken einer Legalisierung sowie die gesellschaftlichen und gesundheitlichen Folgen kritisch beleuchtet.
Historischer Überblick
Vom Verbot zum medizinischen Einsatz
Cannabis wurde in Deutschland lange Zeit streng reguliert. Mit dem Betäubungsmittelgesetz (BtMG) war Anbau, Besitz und Konsum jahrzehntelang verboten und strafbar. Erst mit der medizinischen Freigabe im Jahr 2017 kam ein entscheidender Wendepunkt: Seitdem dürfen Ärzte Cannabis bei bestimmten Indikationen wie chronischen Schmerzen, Epilepsie oder Multipler Sklerose verschreiben. Der Zugang erfolgt ausschließlich über ein Betäubungsmittelrezept (BtM-Rezept), und die Kostenübernahme durch Krankenkassen muss in vielen Fällen genehmigt werden.
Politische Meilensteine auf dem Weg zur Legalisierung
In den Jahren nach 2017 gewann die gesellschaftliche und politische Debatte über eine weitergehende Legalisierung an Dynamik. Wichtige Meilensteine waren:
2017: Einführung von Cannabis auf Rezept.
2021: Aufnahme der Cannabis-Legalisierung als Ziel in den Koalitionsvertrag der Ampel-Regierung.
2023: Umsetzung erster Schritte der Teillegalisierung – unter anderem die Erlaubnis für Erwachsene, geringe Mengen zu besitzen und den Eigenanbau in begrenztem Umfang zu betreiben.
2024: Diskussion um die Umsetzung von Cannabis-Clubs und die Regulierung des Handels.
Diese Entwicklungen zeigen, dass sich Deutschland von einer restriktiven Verbotspolitik zu einem kontrollierten Legalisierungsmodell bewegt.
Vergleich mit anderen Ländern
Ein Blick ins Ausland verdeutlicht, dass Deutschland im internationalen Vergleich einen mittleren Weg einschlägt:
Kanada: Cannabis seit 2018 vollständig legal – Anbau, Besitz und Verkauf sind staatlich reguliert.
Niederlande: Konsum und Verkauf in Coffeeshops seit Jahrzehnten toleriert, Anbau jedoch lange in einer Grauzone.
USA: Uneinheitliche Regelung – in einigen Bundesstaaten (z. B. Kalifornien, Colorado) komplett legal, auf Bundesebene weiterhin verboten.
Fazit: Der Weg zur Cannabis-Legalisierung in Deutschland ist ein schrittweiser Prozess, der sich am internationalen Trend orientiert, jedoch durch strenge Regeln für Besitz, Anbau und Konsum geprägt bleibt.
Kiffen nach Gesetz: Gefahren, Verbote und legaler Rahmen
Besitz: erlaubte Mengen und Strafen
Mit der Teillegalisierung in Deutschland wurde der Besitz kleiner Mengen Cannabis für Erwachsene ab 18 Jahren erlaubt. Der Grenzwert liegt aktuell bei bis zu 25 Gramm im öffentlichen Raum. Wer diese Menge überschreitet, begeht weiterhin eine Ordnungswidrigkeit oder sogar Straftat, abhängig von Umfang und Umständen.
Konsum: rechtliche Einordnung und Straßenverkehr
Der Konsum von Cannabis selbst ist in Deutschland nicht strafbar. Einschränkungen gelten jedoch in bestimmten Bereichen:
Straßenverkehr: Hier gilt eine Null-Toleranz-Politik. Schon geringe THC-Mengen im Blut (ab 1,0 ng/ml) können zu Bußgeldern, Punkten in Flensburg, Fahrverbot oder einer MPU führen.
Öffentliche Orte: Konsum in der Nähe von Schulen, Kitas, Sportstätten oder in Fußgängerzonen kann untersagt sein.
Anbau: legale Eigenanbau-Möglichkeiten vs. Verbot
Seit 2023 dürfen Erwachsene in Deutschland bis zu drei Pflanzen pro Person für den Eigenbedarf anbauen. Strenge Regeln gelten jedoch für die Sicherung des Anbaus (z. B. kindersicherer Zugang). Gewerblicher Anbau bleibt weiterhin streng reguliert und nur mit staatlicher Lizenz möglich.
Gefahren: Jugend- und Gesundheitsschutz
Ein zentrales Anliegen der Cannabis-Gesetzgebung ist der Jugend- und Gesundheitsschutz. Deshalb gilt:
Cannabis bleibt für Minderjährige strikt verboten.
Werbung und kommerzielle Anreize sind stark eingeschränkt.
Begleitend werden Präventions- und Aufklärungsprogramme gefördert, um Risiken wie psychische Belastungen, Abhängigkeitspotenzial oder Beeinträchtigung der kognitiven Entwicklung zu minimieren.
Fazit: Kiffen ist in Deutschland seit der Teillegalisierung unter klar definierten Bedingungen erlaubt. Dennoch bestehen weiterhin strenge Regeln für Besitz, Konsum und Anbau, die vor allem den Jugend- und Gesundheitsschutz sicherstellen sollen.
Ist Cannabis eine legale Droge – oder mehr?
Abgrenzung zu Alkohol, Tabak und anderen Drogen
Cannabis wird häufig in eine Reihe mit Alkohol, Tabak und klassischen Drogen gestellt, unterscheidet sich aber in wesentlichen Punkten:
Alkohol gilt in Deutschland als legale Alltagsdroge, obwohl er ein hohes Sucht- und Gesundheitsrisiko birgt.
Tabak ist ebenfalls legal, verursacht jedoch enorme gesundheitliche Schäden (z. B. Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen).
Cannabis hingegen weist zwar ein Abhängigkeitspotenzial auf, gilt aber im Vergleich als weniger gesundheitsschädlich und wird zunehmend auch als medizinisch nutzbare Pflanze anerkannt.
Gesellschaftliche Wahrnehmung
Die gesellschaftliche Bewertung von Cannabis ist im Wandel:
Früher stark als „Einstiegsdroge“ stigmatisiert, wird Cannabis heute zunehmend als Genussmittel mit überschaubarem Risiko wahrgenommen.
In der medizinischen Nutzung (seit 2017) hat Cannabis seinen Ruf als „klassische Droge“ teilweise abgelegt und gilt als legitimes Arzneimittel.
Dennoch gibt es weiterhin Vorbehalte, insbesondere in konservativen Gesellschaftsschichten oder im Hinblick auf Jugendliche.
Psychologische und soziale Diskussion
In der öffentlichen Debatte wird Cannabis sowohl als Risikosubstanz als auch als Chancenträger diskutiert:
Psychologisch: Studien zeigen, dass Cannabis bei übermäßigem Konsum die Konzentration, Gedächtnisleistung und Motivation beeinträchtigen kann. Gleichzeitig berichten viele Konsumenten von Entspannung, Stressabbau und besserem Schlaf.
Sozial: Eine Legalisierung kann zur Entkriminalisierung von Konsumenten beitragen, birgt jedoch die Gefahr einer gesellschaftlichen Normalisierung des Kiffens.
Fazit: Cannabis ist mehr als nur eine Droge – es bewegt sich im Spannungsfeld zwischen Rauschmittel, Genussmittel und Medizin. Die gesellschaftliche Wahrnehmung hängt stark von Kultur, Kontext und Konsumform ab.
Vor- und Nachteile der Cannabis-Legalisierung
Vorteile
Die Legalisierung von Cannabis bringt mehrere Chancen mit sich:
Entkriminalisierung der Konsumenten: Millionen von Menschen, die bisher als Straftäter galten, werden durch die Legalisierung entlastet. Das reduziert auch die Belastung von Justiz und Polizei.
Steuereinnahmen: Ein regulierter Markt kann erhebliche Steuereinnahmen generieren, ähnlich wie bei Tabak und Alkohol. Diese Mittel können für Prävention, Bildung und Gesundheitssysteme eingesetzt werden.
Qualitätskontrolle und Verbraucherschutz: Der legale Verkauf ermöglicht eine bessere Kontrolle über Wirkstoffgehalte und Reinheit, wodurch gesundheitliche Risiken durch verunreinigte Schwarzmarktprodukte sinken
Nachteile
Trotz der Chancen sind auch kritische Punkte zu beachten:
Missbrauchsrisiko: Eine breitere Verfügbarkeit könnte den Konsum erhöhen und zu problematischem Gebrauch führen.
Jugendschutz: Cannabis kann die Gehirnentwicklung bei Jugendlichen beeinträchtigen. Eine wirksame Regulierung und Kontrolle bleibt daher eine große Herausforderung.
Gesundheitliche Bedenken: Regelmäßiger Konsum kann negative Auswirkungen auf Gedächtnis, Motivation und psychische Gesundheit haben, insbesondere bei jungen Menschen oder Risikogruppen.
Politische und gesellschaftliche Bewertung
Die Legalisierung ist ein politisch umstrittenes Thema:
Befürworter sehen Cannabis als vergleichsweise sichere Droge, deren Regulierung gesellschaftliche Vorteile schafft.
Gegner warnen vor einer gesellschaftlichen Normalisierung des Kiffens und vor neuen gesundheitlichen Belastungen.
Gesellschaftlich zeigt sich ein Wandel: Besonders bei jüngeren Generationen wächst die Akzeptanz, während konservative Gruppen weiterhin starke Vorbehalte haben.
Fazit: Die Cannabis-Legalisierung bringt klare Chancen durch Entkriminalisierung, Steuereinnahmen und Verbraucherschutz, birgt jedoch auch Risiken im Hinblick auf Jugendschutz und Missbrauch.
Anbauen oder kaufen: Wo kommt legales Cannabis in Deutschland her?

Eigenanbau: aktuelle Regelungen und Beschränkungen
Seit der Teillegalisierung ist in Deutschland der Eigenanbau von Cannabis in begrenztem Umfang erlaubt. Erwachsene dürfen bis zu drei Pflanzen pro Person anbauen, allerdings ausschließlich zum Eigenbedarf. Dabei gelten strenge Vorgaben: Der Anbau muss so erfolgen, dass Kinder und Jugendliche keinen Zugang haben. Gewerblicher Eigenanbau ohne Lizenz bleibt weiterhin verboten.
Apotheken: medizinisches Cannabis
Unabhängig von der Freizeit-Legalisierung wird Cannabis in Deutschland bereits seit 2017 in Apotheken als medizinisches Produkt angeboten. Patienten erhalten es ausschließlich mit einem BtM-Rezept und in geprüfter Qualität. Dabei kann es sich sowohl um Cannabisblüten als auch Extrakte handeln, die streng kontrolliert und meist aus dem Ausland importiert werden.
Cannabis-Clubs und lizenzierte Shops
Ein weiterer Baustein der Legalisierung sind Cannabis-Clubs:
Erwachsene können sich zu Anbauvereinen zusammenschließen, die gemeinschaftlich Pflanzen anbauen und diese an ihre Mitglieder abgeben.
Die Abgabe ist streng reguliert (z. B. Mengenbegrenzungen pro Mitglied).
Zusätzlich ist in Zukunft der Aufbau von lizenzierten Fachgeschäften geplant, in denen Cannabis unter staatlicher Aufsicht verkauft werden darf – ähnlich wie in Kanada oder einigen US-Bundesstaaten.
Importmärkte und internationale Lieferketten
Da die eigene Produktion in Deutschland noch nicht ausreicht, bleibt das Land stark von Importen abhängig. Wichtige Lieferländer sind derzeit Kanada, die Niederlande, Portugal und Dänemark. Diese Staaten verfügen über großflächige Produktionsanlagen und exportieren Cannabis in pharmazeutischer Qualität. Deutschland zählt damit bereits zu den größten Importmärkten weltweit.
Fazit: Legales Cannabis in Deutschland stammt derzeit aus einem Mix aus Eigenanbau, Apothekenversorgung, Cannabis-Clubs und internationalen Importen. Der Markt befindet sich jedoch noch im Aufbau und wird sich in den kommenden Jahren weiter verändern.
Kiffen und die Folgen: Was bewirken Cannabis, THC, CBD & Co.?
THC: psychoaktive Wirkung und Risiken
Der wichtigste psychoaktive Inhaltsstoff von Cannabis ist Δ9-Tetrahydrocannabinol (THC). Er bindet an die CB1-Rezeptoren im Gehirn und löst Effekte wie Euphorie, veränderte Wahrnehmung und Entspannung aus. Gleichzeitig birgt THC Risiken:
kurzfristig: Konzentrationsstörungen, Gedächtnisprobleme, Herzrasen, Angstzustände
langfristig: psychische Abhängigkeit, Beeinträchtigung der Motivation, erhöhtes Risiko für Psychosen bei gefährdeten Personen
CBD: nicht-psychoaktiv und medizinisch interessant
Im Gegensatz zu THC wirkt Cannabidiol (CBD) nicht berauschend. Es hat eher beruhigende, entzündungshemmende und angstlösende Eigenschaften. CBD ist in Deutschland und der EU bei einem THC-Gehalt von unter 0,3 % legal erhältlich und wird in Form von Ölen, Kapseln oder Tees genutzt. Medizinisch wird CBD u. a. bei Epilepsie, Schlafproblemen und Schmerzen erforscht.
Konsumformen: Rauchen, Vapes, Edibles
Cannabis kann auf verschiedene Arten konsumiert werden:
Rauchen (Joint, Blunt): schneller Wirkungseintritt, aber gesundheitsschädlich durch Verbrennung.
Vaporisieren (Vapes): Schonendere Alternative, da Wirkstoffe ohne Verbrennung freigesetzt werden.
Edibles (z. B. Kekse, Gummis): verzögerter Wirkungseintritt (30–90 Minuten), längere und intensivere Wirkung, Risiko von Überdosierung.
Gesundheitliche Folgen: kurzfristig und langfristig
Kurzfristig: Entspannung, gesteigerte Kreativität und Sinneswahrnehmung, aber auch Müdigkeit, Koordinationsprobleme, erhöhte Unfallgefahr.
Langfristig: Regelmäßiger Konsum kann das Risiko für Abhängigkeit, kognitive Einschränkungen und psychische Erkrankungen erhöhen. Besonders Jugendliche und junge Erwachsene sind anfälliger, da ihr Gehirn sich noch in der Entwicklung befindet.
Fazit: Während THC für die psychoaktiven Effekte und Risiken verantwortlich ist, bietet CBD ein nicht-psychoaktives Potenzial mit medizinischem Nutzen. Die Wahl der Konsumform und die Häufigkeit des Gebrauchs entscheiden maßgeblich über die gesundheitlichen Folgen.
Cannabis als Medizin – wer kann beraten?
Anwendungsgebiete
Seit der Gesetzesänderung 2017 wird Cannabis als Medizin in Deutschland zunehmend eingesetzt. Die wichtigsten Anwendungsbereiche sind:
Chronische Schmerzen, insbesondere wenn andere Therapien nicht ausreichen
Multiple Sklerose (MS): zur Behandlung von Spastiken
Epilepsie: zur Reduktion von Anfällen (vor allem bei Kindern, in Kombination mit CBD)
Krebs und HIV/AIDS: zur Linderung von Übelkeit, Appetitlosigkeit und Schmerzen
Darüber hinaus wird Cannabis auch bei Schlafstörungen, Angstzuständen und rheumatischen Erkrankungen erforscht.
Verschreibungsweg
Medizinisches Cannabis ist in Deutschland verschreibungspflichtig und fällt unter das Betäubungsmittelgesetz (BtMG). Das bedeutet:
Ärzte können Cannabis in Form von Blüten, Extrakten oder Fertigarzneimitteln verschreiben.
Die Verordnung erfolgt auf einem speziellen Betäubungsmittelrezept (BtM-Rezept).
Die Kostenübernahme durch Krankenkassen ist möglich, muss jedoch in vielen Fällen vorab genehmigt werden.
Rolle von Ärzten, Apothekern und Cannabis-Ambulanzen
Ärzte sind die ersten Ansprechpartner und entscheiden, ob eine Cannabistherapie medizinisch sinnvoll ist. Sie übernehmen auch die Dosierung und Verlaufskontrolle.
Apotheker geben Cannabisblüten und -extrakte ab und beraten Patienten zu Anwendung, Wechselwirkungen und Risiken.
Cannabis-Ambulanzen oder spezialisierte Schmerz- und Palliativzentren bieten zusätzliche Beratung und Betreuung für Patienten, die eine Therapie mit Cannabis beginnen oder bereits nutzen.
Fazit: Cannabis ist längst nicht mehr nur eine Freizeitdroge, sondern auch ein anerkanntes Arzneimittel. Für Patienten ist eine enge Zusammenarbeit mit Ärzten, Apothekern und spezialisierten Zentren entscheidend, um die Behandlung sicher und effektiv zu gestalten.
Gesellschaftliche und politische Dimension
Öffentliche Wahrnehmung: Akzeptanz vs. Vorurteile
Die gesellschaftliche Wahrnehmung von Cannabis hat sich in den letzten Jahrzehnten stark gewandelt. Während die Pflanze früher überwiegend als gefährliche Einstiegsdroge stigmatisiert wurde, wächst heute die Akzeptanz in breiten Bevölkerungsschichten. Besonders jüngere Generationen sehen Cannabis eher als Genussmittel, vergleichbar mit Alkohol oder Tabak. Dennoch bestehen weiterhin Vorurteile, insbesondere im Hinblick auf mögliche Gesundheitsrisiken und den Konsum durch Jugendliche.
Politische Konflikte und Legalisierungsbewegungen
Die Legalisierung von Cannabis ist in Deutschland wie auch weltweit ein politisch umstrittenes Thema.
Befürworter fordern eine komplette Entkriminalisierung, mehr Selbstbestimmung für Erwachsene und eine staatlich regulierte Abgabe.
Gegner warnen vor gesundheitlichen Gefahren, Jugendschutzproblemen und einem steigenden Konsumverhalten.
Legalisierungsbewegungen und NGOs üben seit Jahren Druck auf die Politik aus, während internationale Beispiele wie Kanada oder einzelne US-Bundesstaaten den Diskurs in Deutschland weiter anheizen.
Auswirkungen auf Justiz, Polizei und Wirtschaft
Die Legalisierung von Cannabis hat weitreichende Folgen für verschiedene Bereiche:
Justiz und Polizei: Durch die Entkriminalisierung wird die Strafverfolgung entlastet, wodurch Ressourcen für schwerere Delikte frei werden.
Wirtschaft: Ein legaler Cannabismarkt schafft neue Arbeitsplätze, Steuereinnahmen und Geschäftsmöglichkeiten für Landwirtschaft, Handel und Apotheken.
Gesundheitssystem: Durch regulierte Abgabe lassen sich Schwarzmarktprobleme und Qualitätsrisiken verringern, gleichzeitig entstehen jedoch Kosten für Präventions- und Aufklärungsprogramme.
Fazit: Cannabis bewegt sich im Spannungsfeld zwischen gesellschaftlicher Akzeptanz, politischen Konflikten und wirtschaftlichen Chancen. Die weitere Entwicklung hängt stark davon ab, wie es gelingt, Jugendschutz, Gesundheit und Marktregulierung in Einklang zu bringen.
Diskussion
Chancen: Entlastung der Justiz und Gesundheitsschutz
Die Legalisierung von Cannabis eröffnet klare Chancen für Gesellschaft und Politik. Durch die Entkriminalisierung von Konsumenten werden Polizei und Justiz erheblich entlastet, da Verfahren wegen kleiner Besitzmengen entfallen. Ein regulierter Markt ermöglicht zudem Qualitätskontrolle und Verbraucherschutz, wodurch gesundheitliche Risiken durch gestreckte oder verunreinigte Produkte deutlich reduziert werden. Gleichzeitig entstehen neue Steuereinnahmen, die in Prävention, Jugendschutz und Aufklärung investiert werden können.
Risiken: Konsumsteigerung und Jugendschutz
Trotz dieser Vorteile bleiben Risiken bestehen. Kritiker warnen vor einer möglichen Zunahme des Konsums, insbesondere unter jungen Erwachsenen. Die Auswirkungen einer langfristig erhöhten Verfügbarkeit sind bislang wissenschaftlich nicht eindeutig geklärt. Zudem stellt der Jugendschutz eine der größten Herausforderungen dar: Jugendliche sind besonders anfällig für die negativen Effekte von THC auf die Gehirnentwicklung, Motivation und psychische Gesundheit.
Einordnung: Zwischen Droge, Medizin und Genussmittel
Cannabis lässt sich nicht eindeutig in eine Kategorie einordnen. Es bewegt sich im Spannungsfeld von:
Droge, die psychoaktiv wirkt und Abhängigkeitspotenzial birgt,
Medizin, die bei bestimmten Erkrankungen wertvolle therapeutische Effekte hat,
Genussmittel, das von Millionen Menschen regelmäßig konsumiert wird.
Fazit: Die Legalisierung von Cannabis ist sowohl eine Chance für eine moderne, regulierte Drogenpolitik als auch eine Herausforderung im Hinblick auf Jugendschutz und gesundheitliche Risiken. Der Schlüssel liegt in einer differenzierten Regulierung, die sowohl den Schutz der Bevölkerung als auch die Freiheit des Einzelnen berücksichtigt.
Fazit
Die Cannabis-Legalisierung in Deutschland markiert einen tiefgreifenden Wandel in der Drogenpolitik. Mit der Teillegalisierung sind Anbau, Besitz und Konsum inzwischen in klar definierten Grenzen erlaubt: Erwachsene dürfen bis zu 25 Gramm besitzen, drei Pflanzen pro Person anbauen und Cannabis in Cannabis-Clubs oder über medizinische Versorgung legal beziehen. Dennoch bleibt Cannabis weiterhin streng reguliert – insbesondere im Straßenverkehr und im Hinblick auf den Jugendschutz.
Klare Antwort auf die Leitfrage
Anbau, Besitz und Konsum von Cannabis sind in Deutschland teilweise legal, aber an enge gesetzliche Vorgaben gebunden. Wer diese einhält, bewegt sich im legalen Rahmen. Wer dagegen verstößt, muss weiterhin mit Bußgeldern, Strafverfahren oder Führerscheinmaßnahmen rechnen.
Empfehlung
Ein verantwortungsvoller Umgang mit Cannabis ist entscheidend. Das bedeutet:
Bewusstsein für gesundheitliche Risiken, insbesondere für Jugendliche.
Vermeidung von Konsum im Straßenverkehr.
Nutzung nur aus seriösen und kontrollierten Quellen, um Qualitätsrisiken auszuschließen.
Klare rechtliche Orientierung durch präzise Regelungen und transparente Informationskampagnen.
Ausblick
Die Zukunft der Cannabis-Gesetzgebung in Deutschland und Europa hängt stark von der politischen und gesellschaftlichen Entwicklung ab. Wahrscheinlich ist ein schrittweiser Ausbau der regulierten Märkte, begleitet von strengem Jugendschutz, Präventionsprogrammen und neuen wirtschaftlichen Strukturen. Auch ein europäischer Harmonisierungsprozess könnte in den kommenden Jahren mehr Klarheit schaffen.
Kurz gesagt: Cannabis ist in Deutschland weder vollständig legal noch verboten – sondern bewegt sich in einem klar geregelten Zwischenbereich, dessen Entwicklung in den nächsten Jahren maßgeblich die Drogenpolitik prägen wird.
FAQ zur Cannabis-Legalisierung in Deutschland
1. Ist Cannabis in Deutschland legal?
Cannabis ist in Deutschland seit 2023 teilweise legalisiert. Besitz und Anbau sind unter bestimmten Bedingungen erlaubt, bleiben aber streng reguliert.
2. Wie viel Cannabis darf man legal besitzen?
Erwachsene dürfen bis zu 25 Gramm Cannabis im öffentlichen Raum besitzen. Alles darüber hinaus kann strafrechtliche Folgen haben.
3. Darf man Cannabis in Deutschland selbst anbauen?
Ja, seit der Teillegalisierung ist der Eigenanbau von bis zu drei Pflanzen pro Person erlaubt, allerdings nur für den Eigenbedarf.
4. Woher bekommt man legales Cannabis?
Cannabis kann über Cannabis-Clubs, Apotheken (medizinisch) oder in Zukunft über lizenzierte Fachgeschäfte bezogen werden. Importiertes Cannabis deckt einen großen Teil der Nachfrage.
5. Ist der Konsum von Cannabis strafbar?
Nein, der Konsum selbst ist nicht strafbar. Allerdings können Besitz und Anbau über den erlaubten Mengen rechtliche Konsequenzen haben.
6. Darf man nach dem Kiffen Auto fahren?
Nein. Bereits geringe THC-Mengen im Blut (ab 1,0 ng/ml) gelten als fahruntüchtig. Wer nach dem Kiffen fährt, riskiert Bußgeld, Punkte, Fahrverbot oder MPU.
7. Ab welchem Alter ist Cannabis erlaubt?
Cannabis ist in Deutschland ausschließlich für Erwachsene ab 18 Jahren legal. Für Minderjährige bleibt Besitz und Konsum verboten.
8. Gibt es Qualitätskontrollen für legales Cannabis?
Ja. Cannabis aus Apotheken oder lizenzierten Clubs wird staatlich kontrolliert, um Reinheit, Wirkstoffgehalt und Sicherheit zu gewährleisten.
9. Welche Vorteile bringt die Legalisierung?
Die wichtigsten Vorteile sind: Entkriminalisierung von Konsumenten, Steuereinnahmen, Qualitätskontrolle und Entlastung von Polizei und Justiz.
10. Welche Risiken birgt die Legalisierung?
Risiken sind u. a. eine mögliche Zunahme des Konsums, Probleme beim Jugendschutz und gesundheitliche Folgen bei regelmäßigem Gebrauch, insbesondere für junge Menschen.